Die CVP Wil-Untertoggenburg lud am Mittwochabend zu einem öffentlichen Podium mit den Kantonsratskandidaten und Regierungsrat Martin Gehrer ins Restaurant Rössli in Flawil ein.
http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/wil/wv-fl/art119832,2877947
FLAWIL. Die Veranstaltung der CVP fand zum Thema «Was können Regierungsrat und Kantonsrat für den Kanton St. Gallen tun?» statt. Das Podium entpuppte sich als Wahlveranstaltung. Eine konkrete Antwort auf die Frage blieb offen.
Franz Dörig, Präsident der CVP-Ortspartei Flawil, begrüsste zahlreiche CVP-Mitglieder zu einem «lockeren und spontanen Abend». Er überliess das Wort Kantonsrat Karlpeter Trunz, der selbst nicht mehr zur Kantonsratswahl antritt, aber durch den Podiumsmarathon führte.
Regierungsrat Martin Gehrer nahm zu Trunz' Fragen Stellung und erzählte von seinem Job als Vorsteher des Finanzdepartements des Kantons. Gehrer sei im Jahr 2008, in einem Finanzhoch, in die Regierung gewählt worden. Der Kanton habe damals aufgrund der hohen Reserven die Steuern senken können. Ob man zu grosszügig gewesen sei, fragte Trunz. «Jeder Finanzchef hat seine Zeit, keiner kann bei null anfangen», sagte Gehrer. Wichtig sei, dass das Ausgabenwachstum nicht grösser sei als das Einnahmenwachstum. Angesprochen auf das zweite Sparpaket, das im Juni im Kantonsrat zur Diskussion gestellt wird, erklärte Gehrer, in der Kasse des Kantons klaffe ein 200-Millionen-Loch. Bis 2015 sei ein Defizit von 300 Millionen Franken prognostiziert.
Wo denn gespart werde, fragte ein CVP-Mitglied aus dem Publikum. Man werde Kürzungen in verschiedenen Leistungsbereichen aller Departemente vornehmen, die Leistungen generell überprüfen und auch die Schnittstellen zu den Gemeinden genauer betrachten, antwortete Gehrer. «Wir müssen mit den Gemeinden in fairer Partnerschaft ausloten, wo Ansätze für Kosteneinsparungen erzielt werden können. Die Mehrbelastung der Gemeinden müsse jedoch massvoll sein. Zu hohe Kostenverlagerungen werde der Kantonsrat kaum akzeptieren, sagte Gehrer weiter. Die Regierung sei sich ihrer Verantwortung bewusst. Umgekehrt freue es ihn, dass die meisten Gemeinden das erste Sparpaket ohne Steuerfusserhöhung hätten auffangen können, fügte der Regierungsrat hinzu. Dies spreche für das gute Kostenmanagement der Gemeinden.
Karlpeter Trunz stellte in Blöcken die bisherigen und die neu kandidierenden Personen vor. Ernst Dobler, Oberuzwil, Raphael Kühne, Flawil, Armin Eugster, Wil, und Martha Storchenegger aus Jonschwil haben bereits Erfahrung im Kantonsrat. Trunz fühlte ihnen auf den Zahn und wollte von ihren Erfahrungen im Kanton wissen.
In weiteren Podiums- und Vorstellungsrunden kamen die neu Kandidierenden zu Wort: Franz Bärlocher, Flawil, Roland Bosshard, Wil, Elmar Metzger, Flawil, Renate Graf, Uzwil, und EVP-Mitglied Roman Rutz aus Wil. Die CVP ging mit der EVP eine Listenverbindung ein. Die Partei fand es angebracht, die Kandidaten der EVP ebenfalls zum Podium einzuladen. (meg.)
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